Betonbauwerke aus den 70 er Jahren weisen i.d.R. nach 20 - 30 Jahren Standzeit, abhängig von den Umgebungsbedingungen, Allgemeinzustand und damaliger Bauqualität entsprechende Betonschäden auf. Diese sollten möglichst frühzeitig untersucht und flächig instandgesetzt werden.
Betonabplatzung an einer Brüstungsunterkante mit Entwässerung Die vorhandene Bewehrung ist größtenteils durchkorrodiert
Neuwertiger und intakter Beton bzw. Stahlbeton nach DIN 1045 umhüllt die Bewehrung mit einer Passivierungsschicht. Diese schützt die Bewehrung (Armierung) vor Korrosion.
Der Abbau der Passivierungsschicht erfolgt i.d.R. durch Carbonatisierung, Chloride und chemische Einwirkungen mit der Folge, dass die Bewehrung korrodiert und der Beton abgesprengt wird. Spätestens jetzt ist Handlungsbedarf !
Carbonatisierung:
Das in der Luft vorhandene Kohlendioxid reagiert mit den alkalischen Bestandteilen des Betons. Die Carbonatisierung verändert den PH-Wert des Betons ( < PH 12 ) und dringt bis zur Bewehrung vor. Erreicht die Carbonatisierung die Bewehrungslage, wird der natürliche Korrosionsschutz des Betons (Passivierungsschicht) zerstört.
Chloride:
Die Verwendung von Tausalzen in den Wintermonaten führt zu einer Belastung des Betons durch Chloride. Diese gelangen durch Risse, Hohlstellen und Eindringen von Wasser in das Betonbauwerk. Der Transport der Chloride erfolgt mit dem Wasser bzw. Feuchtigkeit. Wird eine bestimmte Chloridkonzentration überschritten, wird die Passivierungsschicht der Bewehrung zerstört.
| |